Mag. Karl Georg Galler BSc

Nach jahrelangen Bürojobs habe ich meine Berufung gefunden: die Physiotherapie. An der FH Salzburg wurde ich dafür ausbildet, es folgten bis zu meiner Selbstständigkeit Lehrjahre in der Reha Oberndorf, im Krankenhaus Oberndorf und Medizinischen Zentrum Bad Vigaun.

Meine Leidenschaft gilt neben dem Beruf dem Sport – sei es ein Schläger in der Hand, für harte und weiche Bälle (Tennis und Badminton), oder ein Stück Fels, natürlich oder künstlich, um darauf zu klettern; Bergspitzen erklimme ich im Sommer wie im Winter, mit oder ohne Klettersteigset oder Ski.

Ich bin gebürtiger Südsteirer, Vater einer Tochter und lebe ich im Süden Salzburgs.

Sie möchten mehr über mich wissen? Erfahren Sie weitere Details aus folgendem Interview:

5 Fragen an Karl Georg Galler

Wolltest du schon immer Physiotherapeut werden?

Nein, dieser Wunsch kam erst mit Anfang dreißig. Zuerst studierte ich Politikwissenschaft und Publizistik & Kommunikationswissenschaften, ich machte eine Mediator-Ausbildung und beschäftigte mich dabei mehr mit Geist und Seele. Wie es das Leben so will, war es Zufall, dass ich bei der Physiotherapie gelandet bin: Ich machte in meiner Freizeit einen Massage-Kurs und lernte dabei die Anatomie und Physiologie des Körpers näher kennen. Und ich war von Tag Eins so fasziniert, dass ich mich mehr damit beschäftigte.
Sie sehen, meine berufliche Laufbahn ist vielfältig, aber es waren gute Lehrjahre. Daher verstehe ich auch jeden, der täglich in die Arbeit geht, fast zehn Stunden im Büro vorm Computer sitzt und danach keine Zeit und Lust für Körperübungen hat. Hier möchte ich auch ansetzen und in der Therapie Möglichkeiten aufzeigen, diese Schwierigkeit zu überwinden.

Was bedeutet „Physiotherapie mit Herz, Zeit und Verstand“? Ist das nicht selbstverständlich?

Aus meiner Erfahrung heraus ist das leider nicht selbstverständlich. Für mich ist Physiotherapie meine Berufung und daher möchte ich den Beruf mit so viel Leidenschaft wie nur möglich ausführen – das ist in der Selbstständigkeit als Wahltherapeut möglich. Ich wünsche mir, dass meine gefühlte Leidenschaft wie ein Funke in der Therapie überspringt. Nun zur Trias Herz, Zeit und Verstand: Ich möchte mir für meine Patienten Zeit nehmen, das heißt eine 100-%ige Aufmerksamkeit in der Therapie und aktives Zuhören. Aus meiner eineinhalb-jährigen Konfliktmanagement-Ausbildung weiß ich, dass das sehr viel Konzentration erfordert. Mit dem Begriff Verstand greife ich meine rationale Art auf und den Anspruch, immer am neuesten Stand der Wissenschaft zu sein. Das bedeutet wieder sich Zeit nehmen fürs Lesen auch von englischer Fachliteratur.

Du hast es kurz gestreift, nun konkret: Warum bist du Wahltherapeut?

 

Die Überlegung einen Kassenvertrag anzunehmen war da, aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Vor meiner Selbstständigkeit hab ich in einer Reha-Klinik gearbeitet und bis zu 18 Patienten in Einzeltherapien betreut – am Tag! Bei dieser Vielzahl an Patienten im halben Stundentakt ist es unmöglich, sich an die jeweilige Krankheitsgeschichte zu erinnern oder sich einen Therapieplan zu überlegen. Als Wahltherapeut habe ich dafür die notwendige Zeit und Kraft dies auch zu tun.

Hattest du schon einmal selbst eine Physiotherapie?

Ich wurde zwei Mal von Kollegen behandelt, aber einen ganzen Therapie-Zyklus habe ich noch nicht benötigt. Bei meiner letzten Verletzung – ich bin am Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad mit einem Reh kollidiert – konnte ich die Übungen und den Heilungsverlauf selbst sehr gut in den Griff bekommen und war nach ein paar Monaten wieder vollständig schmerzfrei. Dem Reh ist übrigens nichts passiert.

Hattest du schon mal selbst Rückenschmerzen?

Ja, leider gehöre auch ich nicht zu den Ausnahmen. Ich habe in der Reha regelmäßig einen Wirbelsäulen-Vortrag gehalten und dabei immer zuerst die Frage gestellt: „Sitzt irgendjemand im Raum, der noch nie in seinem Leben Rückenschmerzen hatte?“. Meist haben die Patienten und Patientinnen über diese Frage gelacht, aber immer wieder hat mal jemand aufgezeigt. Rückenschmerzen sind also kein Must-have, aber sie können verringert werden. Meine eigenen Rückenschmerzen dauerten immer nur ein paar Wochen und ich habe sie mit gezielten Übungen beseitigt. Und da ich in meinem Beruf auch selbst sehr aktiv bin, ist es eher selten, dass ich an muskulären Schmerzen leide.